Ganz anders ist die Situation bei Regenwetter und der damit verbundenen hohen Luftfeuchte. Der transepidermale Wasserverlust wird drastisch gesenkt und die Hautfeuchte hat auf natürliche Weise ideale Werte. Eine äußerliche Hautpflege - mit ihren manchmal sogar kontraproduktiven Effekten - wird überflüssig.
Das Regenwasser selbst ist der Prototyp des weichen Wassers und enthält praktisch keine Salze. Ganz anders das oft harte Wasser aus der Leitung. Es enthält Kalzium- und Magnesiumsalze, die sich nicht nur durch Ablagerungen an Wasserhähnen und Wasserkesseln bemerkbar machen, sondern auch die Hautbarriere schädigen können. Da es durch Verdunstung und Kondensation entsteht, gleicht Regenwasser weitgehend dem destillierten Wasser. Die Haut dem Regen auszusetzen, ist daher ein bewährtes Rezept für eine schöne Haut, wobei neben der hydratisierenden Wirkung auch Temperatureffekte eine positive Rolle spielen. Erhöhte Mikrozirkulation und Straffung der Haut sowie die gefilterte reine Luft sind weitere kostenlose Zugaben. Vielleicht ist dies ein Grund, warum sich die Geschlechter bei Regen häufig näher kommen?
Dr. Hans Lautenschläger |